Einsatzstichworte

Die Einsatzstichworte, die Sie hier vor allem bei den Einsatzberichten immer wieder sehen, sind eine Liste von in Schleswig-Holstein einheitlichen Stichworten und Abkürzungen zur Beschreibung eines Schadensereignisses.

Die Stichworte setzen sich dabei aus mindestens einem und höchsten drei Teilen zusammen. Es wird mindestens die Grundschadenart angegeben (Minimum). Diese kann erweitert werden mit objektbezogenen Erweiterungen und mit weiteren besonderen Ergänzungen. Alle Bausteine bewirken über im Einsatzleitsystem hinterlegte Alarm- und Ausrückeordnungen eine entsprechende Anpassung der Kräfte, die alarmiert werden.

Ein Beispiel für eine Grundschadenart ist das klassische Feuer - abgekürzt als Schadensart "FEU". Eine objektbezogene Erweiterung kann z.B. "BOOT" sein. So ließe sich ein Feuer auf einem Boot beschreiben. Wenn es beispielsweise Verletzte vor Ort gäbe, dann kommt die besondere Ergänzung "V" hinzu. Insgesamt wäre die Einsatzmeldung dann durch das Einsatzstichwort "FEU BOOT V" gegeben. Diese erscheint dann bei den Feuerwehrmitgliedern auf den Funkmeldempfängern und z.B. auf der FAX-Einsatzdepeche.

Es gibt eine recht umfängliche Liste mit Grundschadenarten, Erweiterungen und Ergänzungen. Diese Unterscheiden sich auch zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst. Es kann durchaus auch passieren, dass eine Feuerwehr mit einem Rettungsdienststichwort alarmiert wird. Dies ist z.B. bei einem Notfall mit verschlossener Tür der Fall, da der Rettungsdienst in der Regel nicht über das nötige Gerät verfügt sich gewaltsam Zugang zu verschaffen. Dieser könnte so dargestellt werden: "NOTF TV".

In den Grundschadenarten wird angegeben welcher Kräfteansatz grundsätzlich vorgesehen ist. Eine Gruppe Feuerwehr bedeutet dabei eine Mannschaft von 8 plus eine Gruppenführung, also insgesamt 9 Kräfte, sowie ein Fahrzeug mit der Ausstattung für eine Gruppe. Ein Zug besteht aus 2 Gruppen sowie meist Ergänzungen in selbstständiger Truppstärke (=3 Kräfte) und die Zugführung plus Assistenz.

Feuerwehr

Grundschadenarten:

FEU AUS = FEUer gelöscht [Einsatz einer Staffel oder Gruppe]
FEU K = FEUer, kleiner als Standard [Gruppe]
FEU = FEUer, Standard [Zug]
FEU G = FEUer, größer als Standard [Zug + Gruppe]
FEU 2 ... 7 = Alarmstufenerhöhung nach FEU G [die Zahl zählt dabei je einen Zug]
TH K = Technische Hilfe, kleiner als Standard [Gruppe]
TH = Technische Hilfe, Standard [Zug]
TH G = Technische Hilfe, größer als Standard [Zug + Ergänzung]
TH 2 ... 5 = Alarmstufenerhöhung [die Zahl zählt dabei je einen Zug]
THAUST K = TH Austritt von Betriebsstoffen, klein ohne CBRN*- (früher ABC**-) Gefahrstoffe 
THAUST = TH Austritt von Betriebsstoffen ohne CBRN
THAUST G = TH Austritt von Betriebsstoffen, groß ohne CBRN
THDRZF = TH Objekt droht zu fallen
THDRZS = TH Person droht zu springen
THGAS = TH Gasgeruch | Gasaustritt
THKMF = TH Kampfmittel- bzw. Bombenfund
THTIER = TH Tier in Notlage
NIL = Nicht in Liste (kommt für alle Einsätze zum tragen, die nicht zu den Grundschadenarten passen)
DF = Dienstfahrt
AUSN = Alarmierung des Ausnahmezustandes z.B. bei einem großen Unwetter
AUSN WAL = Einzelner Einsatzalarm (WachALarm) nur als FAX-Depeche während AUSN

*CBRN = Chemical Biological Radioactive Nuclear
**ABC = Atomar Biologisch Chemisch

Erweiterungen:

BAHN = Einsatzstelle im Bahnbereich
BMA = Feuermeldung über eine BrandMeldeAnlage
BOOT = Einsatzstelle auf einem Boot
SCHIFF = Einsatzstelle auf einem Schiff
WALD = Einsatzstelle in einem Wald
FLUG1 = an einem Luftfahrzeug (< 7 to. Startmasse)
FLUG2 = an einem Luftfahrzeug (> 7 to. Startmasse)
HAUS = in einem Gebäude (nur bei THGAS)
LKW = an einem LKW (nur bei TH)
WASSER = auf dem Wasser (nur bei TH und NOTF)
GEWÄSSER = auf einem Gewässer (nur bei THAUST G)
BSW = Brandsicherheitswache (nur bei DF)
FREMD = Fremdbesetzung (nur bei DF)

Ergänzungen:

X = Gefährdung durch Gefahrstoffe (CBRN), zieht i.d.R. den Einsatz des Löschzuges Gefahrgut nach sich
Y = Menschenleben in Gefahr
V = Verletzte Personen an der Einsatzstelle
R1 = Großeinsatz Rettungsdienst 7 bis 10 Verletzte / MANV (MassenAnfallvonVerletzten)
R2 = Großeinsatz Rettungsdienst 10 bis 50 Verletzte / MANV
R3 = Großeinsatz Rettungsdienst mehr als 50 Verletzte / MANV

Rettungsdienst

Grundschadenarten:

NOTF K = Notfalleinsatz ohne Sondersignal
NOTF = Notfalleinsatz mit Sondersignal
KBF = Krankenbeförderung
ORG = Organisationsfahrt  

Erweiterungen:

BAB = auf einer Schnellstraße / Bundesautobahn
FREMD = Fremdbesetzung / Risikoabdeckung
INF = Infektionstransport
INF G = Infektionstransport Risikogruppe 4
ADIP K = überschwerer / adipöser Pat. bis 180kg
ADIP = überschwerer / adipöser Pat. 180-230kg
ADIP G = überschwerer / adipöser Patient >230kg
TV = hinter verschlossener Tür
VERL = Verlegung
WASSER = auf dem Wasser  

Ergänzungen:

NA = ergänzt Aufgebot um Notarzt
ARZT = ergänzt Aufgebot um begleitenden Arzt
DLK = ergänzt Aufgebot um DrehLeitermitKorb/TeleskopMast
RTH = alarmiert ReTtungsHubschrauber
FIRST = ergänzt Aufgebot um First Responder

Module

M BETREU = Betreuungsgruppe KatS (Katastrophenschutz)
M BHP 25 = Behandlungsplatz 25 Betroffene
M BHP 50 = Behandlungsplatz 50 Betroffene
M EL-FW = Einsatzleitung Feuerwehr (KBM) = Kreisbrandmeister
M FWBER = Feuerwehrbereitschaft
M KATSFÜ = KatS-Führungsgruppe
M KATSINFO = KatS-Führungsstab-Infogruppe
M KATSSTAB = KatS-Führungsstab
M KATSVERW = KatS-Verwaltungsstab
M KATSIUK = KatS-Kommunikation
M LOG = Logistikgruppe
M LZG = Löschzug-Gefahrgut
M LZGFB = Löschzug-Gefahrgut Fachberater
M LZGM = Löschzug-Gefahrgut Messen
M LZGDEKONP = Löschzug-Gefahrgut Dekon(tamination) Personen
M LZGDEKONE = Löschzug-Gefahrgut Dekon(tamination) EinsatzKräfte
M MOFÜST = Mobile Führungsunterstützung
M NFS = Notfallseelsorge (für Betroffene Personen)
M RDUST = Unterstützung Rettungsdienst
M SBE = SBE-Team (Krisenintervention für Einsatzkräfte)
M SANA = Sanitätsgruppe Arzt
M SANT = Sanitätsgruppe Transport
M SEGHÖRG = SonderEinsatzGruppe Höhenrettung
M SEGRH = SEG Rettungshunde
M SEGR = SEG Rettung
M SEGT = SEG Tauchen
M TELA = TechnischeEinsatzLeitung techn. Komponente
M TELB = TEL techn./takt. Komponente
M TELC = TEL als taktischer Stab
M TELAH = TEL als techn. Amtshilfe (z.B. POLizei)
M WAFÖ = Wasserförderung (z.B. SW 2000)
M WATRANS = Wassertransport (z.B. TLF)